GABUN ZENTRAL AFRIKA 2007
Fotos: Deborah Pinniger
Gabun – Kajakabenteuer in Zentral Afrika September 2007
Text: Olaf Obsommer
Im September wagte Filmemacher und Abenteurer Olaf Obsommer aus Nußdorf am Inn eine Kajakexpedition in den zentralafrikanischen Regenwald. Zusammen mit der englischen Kajak Weltmeisterin Deborah Pinniger und dem Franzosen Nico Chassing flog das internationale Expeditionsteam in das westafrikanische Gabun, um den Invindo Fluss zu erkunden, dessen weit verzweigtes Einzugsgebiet das zweitgrößte Wassersystem in Afrika ist.
Der Ivindo erstreckt sich vom Nordosten Gabuns bis in dessen Südwesten. Dabei führt sein Lauf durch eine der wildesten und schönsten Regenwaldregionen Afrikas. Außerdem befinden sich auf dem Ivindo einige der größten Wasserfälle Zentralafrikas mit einer Gesamthöhe Höhe von bis zu 50 Metern. Der Fluss durchquert den neu gegründeten »Ivindo National Park«, ein Gebiet, das reich an exotischer Flora und Fauna ist. Zahllose Vögel und Säugetiere tummeln sich in den dichten Wäldern rings um den Fluss.
Gabun grenzt an Kamerun, Äquatorialguinea und die Republik Kongo, sowie an den Golf von Guinea. Der Äquator verläuft quer durch das Land. Gabun ist einer der rohstoffreichsten Staaten Afrikas, mit erheblichen Erdölreserven vor der Küste. Weiterhin gehört Gabun zu den größten Tropenholz-Exportländern Afrikas – ca. 80 % der Landesfläche sind von tropischem Regenwald bedeckt. Für den Export werden Kaffee, Kakao, Gummi, Palmöl und Zucker angebaut. Kurz gesagt, Gabun zählt zu den reichsten Ländern Zentralafrikas und ist ein sicheres Reiseland mit wenig Kriminalität im Verhältnis zu seinen Nachbarländern.
Das Expeditionsteam bewältigte Tagesetappen von bis zu 50 Kilometern Länge. Mühselige und schweißtreibende Portagen der unfahrbaren Wasserfälle verlangten viel Kraft und Ausdauer bei schwül-heißen Temperaturen von über 30 °C. An den Wasserfällen mussten die Kajaks durch unwegsamen Dschungel abgeseilt werden. Von den vier Wasserfällen konnte keiner bezwungen werden – das Risiko eines Unfalls war zu hoch. Der Verlust eines Kajaks oder einer Verletzung hätte katastrophale Folgen bedeutet, denn zwischen den Wasserfällen und der nächsten Ortschaft liegen 250 km dichter, unwegsamer Dschungel in dem viele Gefahren lauern. Zum Beispiel die Gabunviper, deren Biss tödlich ist, oder die zahlreichen Gorillas, Schimpansen und Elefanten. Dem Irrgarten des Ivindo zu entkommen war trotz GPS eine Herausforderung der besonderen Art. Der Fluss spaltet sich in unzählige Kanäle auf und es existieren teilweise keine Karten von der Gegend. Das Team konnte in 6 Tagen 180 Kilometer bewältigen, dabei wogen die Wildwasserkajaks mitsamt Gepäck gute 50 Kilo. Obwohl sportliche Höchstleistungen bei der Expedition ausblieben, weil die Ivindo-Wasserfälle nicht befahren werden konnten, zieht Olaf Obsommer eine positive Bilanz: »Die Reise nach Gabun war ein sensationelles Erlebnis. Ich hoffe nur, ich habe keine Parasiten im Leib mit nach Deutschland gebracht, die Krankheiten wie Flussblindheit, Bilharziose und die Schlafkrankheit verursachen.«
Das Team möchte sich bei folgenden Sponsoren für die freundliche Unterstützung dieses Projekts bedanken. care plus, adidas, Langer, Dagger, Ty Warp, wave sport, Zoelzer, AKC , HF, Globetrotter und der WCS in Gabun.